Hänge und Böschungen
Hangrutschung an der K 5563 bei Epfendorf
Auftraggeber: Landkreis Rottweil
Bearbeitungszeitraum: 2017 - 2020
An der Kreisstraße K 5563 zwischen Epfendorf und Altoberndorf ist im Frühjahr 2013 im Bereich der Straße eine Rutschung eingetreten. Aufgrund von Baugrundaufschlüssen, Inklinometermessungen und Geländevermessungen wurde eine Rutschmasse von ca. 50 m Breite und ca. 60 m Länge festgestellt, wobei die Gleitfläche bis zu ca. 15 m unter der Hangoberfläche liegt. Es wurde auch festgestellt, dass unabhängig von der großräumigen Rutschung die ca. 8 m hohe talseitige Straßenböschung, an deren Fuß der Neckar verläuft, nicht ausreichend standsicher ist. Die Sicherung der Hangrutschung und der talseitigen Straßenböschung wurde durch die Ingenieurgruppe Geotechnik geplant.
Zur Stabilisierung des Gleitkörpers werden auf der Berg- und der Talseite der K 5563 aufgelöste Bohrpfahlwände angeordnet, welche jeweils mit einem Stahlbeton-Kopfbalken verbunden und mit über 30 m langen Verpressankern rückverhängt werden. Die Verformungen der Pfähle und des Kopfbalkens sollen in Messquerschnitten ermittelt werden. Bei Bedarf können die Verpressanker nachgelassen oder eine zusätzliche Ankerlage gesetzt werden.
Böschungsrutschung L171 Ewattingen
Auftraggeber: Regierungspräsidium Freiburg
Bearbeitungszeitraum: 2012, ab 2013 Inklinometerbeobachtung
Im Bereich oberhalb der L171 fand im Frühjahr 2012 eine Böschungsrutschung statt. Parallel zu Sofortsicherungsmaßnahmen wurde eine Erkundung und Instrumentierung der Rutschung mit Inklinometern vorgenommen. Auf dieser Grundlage wurde eine Böschungssicherung oberhalb der Straße durch die Ingenieurgruppe Geotechnik geplant und durch eine Fachfirma ausgeführt. Im gesamten Ausführungszeitraum wurden die Inklinometermessstellen beobachtet um den Erfolg der Sicherungsmaßnahmen zu bestätigen. Seit 2013 werden die Inklinometermessstellen in größeren Zeitabständen durch die Ingenieurgruppe Geotechnik gemessen, da die vorgenommenen Maßnahmen Erfolg zeigen und sich der Rutschungsbereich beruhigt hat.
ABS/NBS Karlsruhe-Basel, PfA 9.1, Weinberg bei Schliengen
Auftraggeber: DB ProjektBau GmbH, Karlsruhe und Freiburg
Bearbeitungszeitraum: seit 2009
Im Zuge der ABS/NBS Karlsruhe-Basel, PfA 9.1, verläuft die DB Trasse am Fuße des Schliengener Weinberges, ein mit ca. 10 bis 15° nach Osten hin ansteigender, langgezogener Hang mit einer Höhe von bis ca. 100 m über der Trasse. Die Standsicherheit des Hanges war über viele Jahre Thema mehrerer geotechnischer Untersuchungen und intensiver messtechnischer Überwachung, da vermutet wurde, dass es sich um einen Kriechhang handelt. Zu einer abschließenden Beurteilung der Standsicherheit waren die Gutachter jedoch nicht gekommen. Die durchgeführten Berechnungen waren immer auf der Basis von Scherparametern erfolgt, die von der Verformungsgeschwindigkeit unabhängig sind.
Im Hinblick auf den Neubau der Trasse am Fuße des Hanges, dem damit verbundenen leichten Einschneiden in den Hang und den erforderlichen Sicherungsmaßnahmen (rückverhängte Bohrpfahlwand) war eine abschließende Bewertung der Standsicherheit jedoch erforderlich. Wir wurden seitens der DB ProjektBau GmbH beauftragt, die Standsicherheit abschließend zu bewerten. In unseren Untersuchungen/Betrachtungen wurde der Einfluss der Verformungsgeschwindigkeit auf die Scherparameter nach dem Kriechgesetz von LEINENKUGEL berücksichtigt, die entsprechenden Nachweise geführt und die Grundlagen für die Dimensionierung der hangseitigen Sicherungselemente entlang der Trasse in diesem Bereich geschaffen.
Hangrutschung Freiburg-St. Georgen, DB Strecke 4000, Karlsruhe-Basel
Auftraggeber: DB Netze AG
Bearbeitungszeitraum: seit 2015
In der Nacht vom 08.05. auf 09.05.2015 hat sich ein Hangrutsch in der Nähe des Bahnhofs Freiburg-St. Georgen im südlichen Einschnitt der Bahnstrecke Karlsruhe-Basel ereignet. Nach der Rutschung ist eine bis ca. 2,5 m hohe, absturzgefährdete „Kalksteinwand“ in der Böschung verblieben. Als Sofortsicherung wurde eine Bodenvernagelung umgesetzt. Für die Dauer der Sicherungsarbeiten musste die Bahnstrecke eingleisig gesperrt werden.
Zur Überprüfung, ob sich innerhalb der Einschnittsböschung weitere rutschgefährdete Bereiche befinden, wurde die Böschungsoberfläche zur Begutachtung freigeschnitten. Die Untergrundverhältnisse wurden durch mehrere Kernbohrungen untersucht, um weiteren Sicherungsbedarf feststellen zu können. Zur messtechnischen Überwachung der Einschnittsböschung wurden die Kernbohrungen zu Inklinometermessstellen ausgebaut.
Von der Ingenieurgruppe Geotechnik wurden die Sofortsicherung geplant, die Untergrunderkundung betreut und ausgewertet sowie die Inklinometermessungen durchgeführt. Auf Grundlage der Ergebnisse der Baugrunderkundung wurde die Planung der dauerhaften Sicherung in Form eines Böschungsstabilisierungssystems ausgearbeitet.
Sicherung Straßenböschungen an der L 170 in der Wutachschlucht
Auftraggeber: Regierungspräsidium Freiburg
Bearbeitungszeitraum: 2015 bis 2016
Nach starken Regenfällen im Juni 2015 war es zu Schäden an mehreren Stellen der Straßenböschungen der L 170 im Bereich der Wutachschlucht und nahe Bonndorf gekommen. Die Ingenieurgruppe Geotechnik wurde beauftragt für die verschiedenen Rutschungs- und Schadensereignisse entsprechende Ertüchtigungskonzepte auszuarbeiten. Dazu wurden nach erfolgter Baugrunderkundung Sicherungen für die schadhafte Stellen ausgearbeitet und im Laufe des Jahres 2015 umgesetzt.